„Das Leben ist wie eine große Autobahn, lass uns nicht lange überlegen, sondern losfahren..“ (Ohrbooten) Das haben wir uns zu Herzen genommen und haben die letzte Woche im Campervan die Nationalparks bei Cairns besucht. Mit dem schrecklich hässlicher Van Erwin durchlebten wir Regengüsse, das Leben auf engstem Raum, sahen wunderschöne Wasserfälle und durchwanderten den Regenwald.
Als wir beim Autoverleih Erwin übergeben bekamen, waren wir sprachlos, so erschrocken waren wir. Erwin war ein uraltes Auto, welches seine Erstzulassung vermutlich zu Zeiten als die Berliner Mauer noch stand hatte. Er hatte 356.000 km runter und im Inneren des Wagens roch es nicht umbedingt nach Blumen… Zu allem Überfluss war er auch noch angesprayed mit provokanten Sprüchen, auf die wir immer wieder angesprochen wurden, man uns angehupte oder sogar hinterher pfiff…. 🚐💨
Tag 1
Den ersten Schock überwunden und mit Gewalt die Gänge eingelegt, geht unsere Tour los. Erster Stop Palm Cove! Süße kleine Stadt, mit schönen Cafés und Resorts an der Strandpromenade 🌴
Sieht zwar aus wie im Fotostudio, ist tatsächlich aber die Strandkulisse von Palm Cove! 😎
Weiter nach Port Douglas. Hier wollten wir unsere erste Nacht verbringen. Um den Geldbeutel zu schonen, war der Plan illegal irgendwo wild zu campen. Auf dem Parkplatz kommt direkt die Polizei, um zu gucken wer der zahlreichen Campervans vorhat hier zu nächtigen. Natürlich verneinten alle. Wir lernen ein paar Dauercamper kennen, die uns ihre geheimen Spots verraten. Also parken wir auf der Grünfläche eines Grundstücks, welches zum Verkauf steht. Unsere Sorge, der Ranger würde nachts an unserem Fenster klopfen und uns verwarnen, war doch etwas viel für die zartbesaitete Seele, haha. Also schliefen wir circa überhaupt nicht, bildeten uns paranoid andauernd Schritte ein und schreckten bei jedem Autoscheinwerferlicht hoch wie Kaninchen. Zu allem Überfluss goss es sinnflutartig. Es war klar, dass wir am nächsten Morgen Probleme haben würden, den Wagen von der aufgeweichten Wiese wieder auf die Straße zu bekommen. ☔🙄
Fazit der Nacht: für 3 Stunden Schlaf in Summe, sind wir um 5:30 unfassbar wach. Mit vereinten Kräften schaffen wir es dann auch noch Erwin aus dem Schlamm zu ziehen, der wie vermutet stecken geblieben war.
Tag 2: Daintree Forest I
Es geht weiter in den Daintree Forest. Der Nationalpark im Regenwald ist nur mit einer Fähre zu erreichen, da man den Daintree River überqueren muss
Der Regenwald ist beeindruckend. Die Straße windet sich durch die Berge, oder führt entlang des Strandes. Überall gibt es kleine Walking Tracks durch den Wald. Aber man muss immer achtsam sein, da überall Krokodile leben. An der Fähre bekommen wir einen Infozettel mit hilfreichen Verhaltenstips, auf die wir sonst bestimmt nicht selber gekommen wären *hust
Favorit: Wenn man auf ein kleines Babykrokodil trifft (süß!), nicht anfassen. Wo ein Kleines ist, ist auch immer ein Großes. Verrückte Welt xD 🐊
Tag 3: Daintree Forest II
Am Vorabend hat es begonnen zu Regnen und seitdem auch nicht mehr aufgehört. Wenn es in den Tropen regnet, dann ist es auch direkt ein „The Day After Tomorrow“- mäßiges Weltuntergangsszenario. Trotzdem wollten wir uns nicht abschrecken lassen und den 8 stündigen Walk starten, der als „Schwierig“ klassifiziert wurde und einen fast 700m einen Berg hochführte. Zu Beginn des Walks werden wir hingewiesen 3-4l Wasser dabei zu haben (unser Blick fiel auf unsere kleinen Trinkfläschen- 600ml ist doch quasi das selbe..), ausreichendes Schuhwerk (zählen Flip Flops dazu?!) und letztendlich mussten wir uns auf Blutegel einstellen. Total motiviert (nope) laufen wir los. Der Weg entwickelte sich schon nach kurzen zu einem Schlammloch. Wer auch immer da mit Flip Flops unterwegs war sah jedenfalls ziemlich übel aus xD
Also wurde diese Aktion abgebrochen und das wo wir so gut vorbereitet waren, also gedanklich 🌴🌳🌴
Tag 4: Wasserfall Tour
Es regnet noch immer. Zwischendurch kriegen wir kleine Krisen im Erwin: er richt noch immer nicht nach Blumen, wir können den Erwin bei dem Regen aber auch nicht großartig verlassen. Trotz Regen starten wir unsere Tour zu den Wasserfällen. Nach 5 Wasserfällen sind wir mehrmals komplett durchnässt und genießen dann doch lieber Tee und Kuchen in einem trockenen und schönen Café.
Tag 5: Mission Beach
Hello Sunshine! ☀ Die Sonne ist wieder da und wird direkt für den Strand genutzt: Mission Beach heißt unser Ziel. Zu empfehlen hier ist der Kennedy Walk. Schöner Weg durch den Wald und entlang des Strandes. Moskitospray nicht vergessen, sonst sieht man so aus wie wir jetzt..🌴
Tag 6: The Boulders
Letzte Tag mit Erwin. Bevor es zurück nach Cairns geht, machen wir noch einen Stop im Boulders National Park und gucken uns die Josephine Falls und die Boulders Gorge an. Wunderschön! Besonders im Sonnenlicht xD
Josephine Falls
The Boulders Gorge